"DU BIST SCHNELLER VON CALDEN AUF MALLORCA ALS VOM BENACHBARTEN BAHNHOF ZUM SCHLOSSPARK WILHELMSTAL"

So zumindest, wenn du Rollstuhlfahrer bist! Am vergangenen Donnerstag machten sich einige Mitglieder erneut auf um einen gemeinsamen Tag zu verbringen. 

Es ging zum Gartenfest nach Schloß Wilhelmstal bei Kassel Calden.

ausflug-zum-gartenfest
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Eigentlich war die Anreise so geplant, dass sie ab Bahnhof Altenbeken in 1:15 Minuten den Zielort erreichen sollte. 

Eigentlich!

Während zwei Teilnehmer bereits in Altenbeken am entsprechenden Bahnsteig in Richtung Kassel eintrafen ließen die Züge aus Bielefeld (Eurobahn) und Bad Driburg (NordWestBahn) auf sich warten. 

Ein gutes Zureden auf den Zugführer und der Tatsache, dass man angemeldet war, ließ die Verantwortlichen entscheiden auf die beiden 8 minütigen verspäteten Züge zu warten. So konnte es gemeinsamen zum Gartenfest gehen. 

Der Umstiegsbahnhof in die Tram in Richtung Calden, Hofgeismar, war dann jedoch nicht so barrierefrei, dass alle Rollstuhlfahrer den Zug hätten verlassen können. Man musste umdisponieren und fuhr weiter bis zur Endstation Kassel Hbf. 

Dort ging es mit Hilfe einer mobilen Rampe in die Tram zurück bis zum Enthaltepunkt Espenau-Mönchehof. Erstaunlicherweise können in diesen Trams bis zu vier Rollstühle befördert werden. Und das ohne jedweden Frust wie bei der heimischen @NordWestBahn. Die bekommen oftmals nicht mal einen Rollstuhlfahrer mit. Die Rückreise ab Altenbeken am Abend soll das regelmäßige Szenario wohl bestätigen. 

Mittlerweile hatte sich die Ankunftszeit um über eine Stunde verzögert. 

Nun war geplant, mit dem Bus zum Schloss Wilhelmstal (4,5km) zu gelangen. Da dieser aber nur alle 60 Minuten verkehrt und wir drei Rollstühle zu befördern hatten wurde ein ortsansässiger Fahrdienst mit geeigneten Fahrzeug für ein Rollstuhl beauftragt die freudigen Gäste zum Gelände zu bringen. 

Unser Freund aus Bielefeld versuchte dennoch den Bus zu nehmen und musste im Nachhinein feststellen, dass die Haltestelle “Schloss Wilhelmstal” nicht mal einen Bürgersteig hatte und er nur mit Menpower seinen E-Rollstuhl aus dem Bus bekam. 

Nun, nach knapp zweistündiger Verspätung konnten man bei südländischen Temperaturen und Flair einen schönen Aufenthalt im Park des Schlosses verbringen. Etliche Aussteller präsentierten ihre Waren von unbeschreiblicher Schönheit und Raffinesse. Auch für das leibliche Wohl mit einem dem Thema angepassten Speis- und Getränkeangebot war gesorgt. Auch eine Rollstuhl Toilette gehört mittlerweile zum Ensemble der Schlossanlage.

Die Stunden vergingen sehr schnell, als es wieder hieß die Heimreise anzutreten. 

Perry aus Bielefeld war mit seiner Assistenzkraft bereits eine Stunde zuvor aufgebrochen. Diesmal könnte er das Personal des RRX nach Düsseldorf bitten, auf die anderen Teilnehmer zu warten, die in der Tram kurz vor dem Hauptbahnhof in Kassel saßen und diese nur aufgrund eines technischen Defekts verzögert in den Bahnhof fahren konnte. Perry wäre bereits schon in Richtung Altenbeken gewesen, wäre der ursprüngliche Zug nicht ausgefallen.

Insgesamt ein Abenteuer diese An- und Abfahrt  zu einem rund 70 Kilometer entfernten Ziel.

Gekrönt wurde jedoch der Tag, als auch die NWB von Paderborn kommend in Altenbeken zwei Rollstuhlfahrer einladen musste. Diesen offensichtlichen Stress der Mitarbeiterin haben die Beteiligten und ihre Begleiter hautnah zu spüren bekommen.  

Aber dazu später mal mehr.

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