Bürgermeister Möllers und Bauamtsleiter Sänger stellen sich den Problemen


Altenbeken. Die Selbsthilfegruppe pro barrierefrei e.V. hat sich gemeinsam mit Bürgermeister Matthias Möllers und Bauamtsleiter Thomas Sänger am vergangenen Dienstag,  29. Juli 2025 zu einer Ortsbegehung getroffen, um Hindernisse für Menschen mit Behinderung im öffentlichen Raum Altenbekens sichtbar zu machen und Verbesserungsmöglichkeiten zu diskutieren. Im Zentrum der Begehung standen zentrale Orte wie Bushaltestellen, Spielplätze, Veranstaltungsräume, öffentliche Toiletten, Schulen und der Friedhof.

Zahlreiche konkrete Barrieren wurden identifiziert, etwa zu hohe Bordsteinkanten ohne Absenkungen, fehlende zugängliche oder nicht barrierefreie Toiletten, sowie Sitzbänke ohne Armlehnen – ein Problem vor allem für ältere Menschen oder Personen mit körperlichen Einschränkungen. Auch der Zugang zu Spielplätzen und Veranstaltungsorten ist teils nicht barrierefrei gestaltet. Besonders deutlich wurde der Handlungsbedarf am Friedhof, wo das Tor aufhrund von Vandalismus des Automatiktores für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen nur schwer zu bedienen ist.

Im Gespräch Bürgermeister Matthias Möllers und Astrid Gabel-Kraft von pro barrierefrei e.V.
Bauamtsleiter Thomas Sänger im Gespräch mit Barbara Herzog (2. Vorsitzende pro barrierefrei e.V. )
Gemeinsam ging es durch den Gemeindeteil Altenbeken
Die verwinkelte „barrierefrie“ Toilette in der Grundschule.

Im Dialog mit den kommunalen Vertretern wurden verschiedene pragmatische Lösungsvorschläge entwickelt. Dazu zählen unter anderem temporäre Gummirampen an kritischen Übergängen bei Veranstaltungen wie z. B. dem Schützenfest die Nachrüstung von Armlehnen an Sitzbänken, die zur Verfügungszellung einer öffentlichen und barrierefreien Toilette evtl.  durch die Nutzung leerstehender Räume an zentraler Stelle. Auch eine mögliche Einbindung von Vereinen in die Reinigung dieser öffentlichen Toiletten wurde angeregt.

Bürgermeister Möllers und Bauamtsleiter Sänger zeigten sich offen für die Anregungen, wiesen aber auch auf finanzielle und strukturelle Herausforderungen hin. Einigkeit bestand darin, dass Barrierefreiheit bei zukünftigen Bau- und Sanierungsmaßnahmen in Altenbeken von Anfang an mitgedacht werden muss. Besonders positiv wurde hervorgehoben, dass bei der aktuellen Sanierung des Hallenbads barrierefreie Toiletten und Umkleiden auf dem Plan stehen.

Auch die Barrierefreiheit in den öffentlichen Schulen soll künftig mehr in den Mittelpunkt gestellt werden, so Möllers den Vertretern von pro barrierefrei gegenüber. Viele Treppen innerhalb der Grundschule und ein fehlender Aufzug erschweren Inklusion. Dabei dürfen nicht nur an Kinder mit Behinderungen gedacht werden sondern auch an Eltern und Großeltern, die ihre Kinder, bzw. Enkelkinder begleiten. Auch sie sind oftmals körperlich eingeschränkt.


Die Begehung war geprägt von einem offenen, konstruktiven Austausch. Die Beteiligten waren sich einig, dass bereits mit kleineren, kostengünstigen Maßnahmen kurzfristig Verbesserungen erzielt werden können – und dass Teilhabe und Barrierefreiheit nicht als Sonderwunsch, sondern als selbstverständlicher Bestandteil kommunaler Entwicklung verstanden werden müssen.

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