Alexander Bieseke
Bad Driburg. Am Kindergarten in der Alleestraße hängt ein Plakat mit einer klaren und positiven Botschaft: „Wir gehören zusammen – ich gehöre dazu. Keiner braucht allein zu sein, wichtig bist auch DU!“ Diese Worte vermitteln den Eindruck von Gemeinschaft, Inklusion und Wertschätzung jedes Einzelnen – Werte, die in einer Bildungseinrichtung von großer Bedeutung sind.
Doch diese Botschaft steht im deutlichen Widerspruch zur Realität vor Ort. Der Kindergarten ist nicht barrierefrei. Menschen mit körperlichen Einschränkungen haben keinen gleichberechtigten Zugang zu den Räumlichkeiten. Dies ist besonders kritisch, da der Kindergarten kürzlich umgebaut wurde – eine Gelegenheit, um Barrierefreiheit nach heutigen Standards herzustellen, die jedoch offenbar nicht genutzt wurde.
Als Einrichtung unter kirchlicher Trägerschaft – in diesem Fall der katholischen Kirche – sollte der Anspruch an gelebte Inklusion besonders ernst genommen werden. Ein inklusiver Leitspruch allein genügt nicht, wenn die baulichen und organisatorischen Rahmenbedingungen das Gegenteil vermitteln.
Insgesamt entsteht der Eindruck, dass die dargestellten Werte auf dem Plakat zwar gut gemeint, in der Realität jedoch nicht umgesetzt werden. Um der Botschaft gerecht zu werden, bedarf es konkreter Maßnahmen, die allen Kindern und Familien – unabhängig von ihren körperlichen Voraussetzungen – die gleichberechtigte Teilhabe ermöglichen.
