Kulturvereinigung versteht Teilhabewunsch ausdrücklich
Bad Driburg/Langenberg/Schroedel. Heute sind Andreas Gerold, kom. 2. Vorsitzender sowie Alexander Bieseke, Pressesprecher der Einladung von Olaf Menne von der Kulturvereinigung OWL gefolgt.
Zusammen mit Michael Langewender vom Kultur•Güter•Bahnhof Langenberg haben die vier über die Belange von Menschen mit Behinderungen zum Thema Teilhabe zu Kulturveranstaltungen gesprochen. Immer wieder kommen potentielle Gäste und Besucher von Kulturevents in Bedrängnis. Immer dann, wenn es für Sie heißt: “bis hierher und nicht weiter!”
Dabei ist es oftmals nur eine Stufe, die als Barrieren zu überwinden ist. Hier für Abhilfe zu sorgen, dürfte das kleinste Problem darstellen, so Bieseke. Es beginnt allerdings mit der notwendigen Sensibilität des Veranstalters. Natürlich ist mit einer angelegten Rampe nicht von vollkommener Barrierefreiheit zu reden. Eine fehlende Rollstuhl-Toilette ist da schon ein ganz anderes Kaliber, das man mal nicht so eben beseitigen kann. Hier müsse die öffentliche Hand ran, so Bieseke. In Bad Driburg, kämpft die Selbsthilfegruppe schon seit Jahren für die Installation einer “Toilette für Alle”. Eine solchein der oberen Langen Straße kämen vielen Gästen der Gastronomie dort zu Gute. Nicht jedes Lokal kann ein solches Projekt stemmen. Wäre aber ein öffentliches Rollstuhl-WC in unmittelbarer Nähe könne auf ein solches ausgewichen werden.
Bei OpenAir Veranstaltungen stellt sich dieses Problem einer Rollstuhl-Toilette weniger, da es mittlerweile etliche Betreiber solcher mobilen WC-Anlagen gibt, so Bieseke. Allerdings vermisst die Selbsthilfegruppe bei solchen größeren Events sogenannte Plattformen für Rollstuhlfahrer mit Rampenauffahrt um inmitten des Geschehens auf Augenhöhe mit anderen Konzertbesuchern feiern zu können. Ihre Sicht auf die Protagonisten der Bühne sei so ebenfalls barrierefrei möglich. In skandinavischen Ländern sei es bereits gang und gäbe, so Bieseke. “Menschen mit Behinderungen wollen nicht vorne sitzen, sie wollen Mittendrin feiern. Sie wollen keine Sonderrechte, sie wollen einfach Chancengleichheit“, so der Pressesprecher. Andreas Gerold berichtete von den Aufgaben der Selbsthilfegruppe mit gemeinnützigen Vereinsstatus. “Wir zeigen Probleme auf, wir versuchen Lösungen zu finden und beraten auch. Hürden sind da, um sie zu überwinden. Das Wort “Rampensau” gewinnt damit eine ganz besondere Bedeutung“, so der stellvertretende Vorsitzende.
Menne und Langewender zeigten sich sehr interessiert für dieses Thema. “Auch als Veranstalter denkt man viel zu wenig, über die Bedürfnisse dieser Besucher” so Menne. Künftig wolle man in einem ersten Schritt bereits in den Ankündigungen auf Vorhandensein oder auch das Fehlen von Barrierefreiheit hinweisen. “Diese Informationen sind wir unseren Gästen schuldig” so die beiden Konzertmanager. Desweiteren wolle man im kommenden Jahr weiterhin Kontakt halten und auch deren Mitgliedern dieses wichtige Thema nahe bringen.
Insgesamt war es ein wirklich konstruktiver Gedankenaustausch.
Pro barrierefrei bedankt sich für die Einladung und das entgegengebrachte Interesse.