Planer haben erneut Menschen mit Behinderungen nicht im Blick

Bad Driburg. Im Moment geht es Schlag um Schlag mit den Barrieren. Nicht nur dass vorhandene nicht spürbar weniger werden sondern sich neue auftun. Hier in unserer Stadt gibt es nur sehr wenige barrierefreie Bushaltestellen. Zu wenig, findet Alexander Bieseke, Pressesprecher der gemeinnützigen Selbsthilfegruppe pro barrierefrei-bad driburg e.V.. Jüngster negativer Coup der Verantwortlichen: Die neue Start- und Endhaltestelle der zwischen Paderborn und Bad Driburg verkehrenden Schnellbuslinie S30 “Goeken backen”.

Hintergrund dieser Haltestelle und somit neuen Linienführung, so wurde dieses vom nph und den Politikern kommuniziert, sei die Anbindung der Südstadt mit der S30 nach und von Paderborn. Ausserdem sollten Gäste des Einkaufszentrums, wo sich Aldi, REWE mit dazugehörigem Getränkemarkt, die Bäckereien Krome und Goeken backen, die Geschäfte Deichmann, Takko, ein Fitnesstudio und ein Küchenstudio befinden, nicht über die stark frequentierte Dringenberger Straße müssen, um eine vorhandene Haltestelle “Südenfeldmark” zurück in Richtung stadteinwärts weiter nach Paderborn nutzen zu müssen.

Am Schild steht zwar “Ersatzhaltestelle”, die Frage bleibt jedoch, für was?, so Bieseke. Laut offiziellen Fahrplan handelt es sich um eine reguläre Haltestelle. Obwohl der Gesetzgeber die Kommunen verpflichtet hat, sämtliche Haltestellen zum 1.1. 20022 barrierefrei ausgebaut zu haben, baut unsere Stadt erstmals eine neue Haltestelle komplett an den Bedürfnissen vorbei. Einen Bordstein, der auch älteren Menschen den Einstieg in den Bus zumindest etwas erleichtert oder gar ein Wartehäuschen sucht man hier vergeblich.

Wenn die Politiker eine Mobilitätswende einfordern, wie als Selbsthilfegruppe im übrigen tun dies auch, dann kann das so nichts werden, so Bieseke. “Es ist grundsätzlich begrüßenswert, die Südstadt an die Schnellbuslinie nach und vom Oberzentrum Paderborn anzuschließen und so auch eine weitere Alternative zu schaffen vom Stadtzentrum aus in die Südstadt zu gelangen aber dann bitte für alle! Der Bürgerbus tut sich schon schwer Rollstühle zu befördern. Bei E-Rollstühlen ist es nochmal schwerer. Und nun wird noch nicht einmal die Infrastruktur einer üblichen barrierefreien Haltestelle seitens der Stadt vorgehalten. Eine solche wurde im übrigen schon bei der Planung der Neugestaltung der Langen Straße mit dem Haltepunkt “Stadtmitte” für die Bürgerbusgäste nicht berücksichtigt. Gerade ältere Menschen nutzen den städtischen Öpnv und haben mit der neuen Haltestelle, benannt nach der benachbarten Großbäckerei, die wochentags stündlich angefahren wird, nun in der Südstadt eine neue Hürde zu meistern. Heben Sie mal einen Rollator 30 oder gar 40 cm vor sich hoch” so Bieseke.

Der Verein fordert die Stadt Bad Driburg auf unverzüglich für eine barrierefreie Haltestelle, wie das Gesetz es vorschreibt, einzurichten und somit die Teilhabe auch der Menschen mit Behinderungen zu ermöglichen.

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