Paderborn/Bad Driburg. Sieben Tage, 24 Stunden will das autonome Projekt „NeMo.bil“ der Universität Paderborn unter der Leitung von Prof. Dr. Thomas Tröster künftig den Öpnv auf dem Land organisieren.
Heute war pro barrierefrei – bad driburg e.V. zu einem ersten Gespräch vor Ort, um wichtige Aspekte der Barrierefreiheit schon im Vorfeld bei der Planung der sogenannten Cabs mit zu berücksichtigen. Diese konnte Alexander Bieseke, Beisitzer und Pressesprecher, selbst Nutzer eines schweren E-Rollstuhles in einem ausführlichen Gespräch mit Studierenden beleuchten. Dabei ging es um die Faktoren zur Durchfahrsbreite sprich die Türöffnung, die Wendemöglichkeit auch eines E- Rollstuhles. Muss dieser gesichert werden? Wie ist eine Zufahrtsrampe zu planen in Steigung und Stabilität. Fährt sie selbstständig aus? Ist der Platz für eine Begleitperson vorhanden? Können entsprechende Cabs ein Gewicht von 400 bis 500 Kilogramm Zuladung befördern. Die schweren Akkus solcher E-Rollstühle sind nicht ohne. Kommen schwergewichtige Fahrgäste dazu sind Gewichtsgrenzen schnell erreicht. Wie sieht die Beförderung von Zwillingskinderwagen aus? Können die modernen Bollerwagen mit Kindern befördert werden?
Bieseke verwies auf einschlägige Beförderungsrichtlinien der Öpnv-Anbieter, wo jeweils Maße und Gewichte auch von medizinischen Hilfsmitteln, für die grundsätzlich eine Beförderungspflicht besteht, hinterlegt sind. Auch eine Zufahrtsmöglichkeit über das Heck eines solchen autonomen Fahrzeuges brachte Bieseke ins Spiel.
“Es wäre erstrebenswert, wenn ausreichend Cabs auch für solche Bedarfe zur Verfügung stünden, zumal an einem Klinikstandort, wie Bad Driburg einer ist, Erfahrungsgemäß mehr Menschen mit Behinderungen und entsprechenden Hilfsmittel unterwegs sind”, so Bieseke.
“Um all diese Fragen zu erörtern, sitzen wir heute und hier zusammen”, so Tröster. “Wir sind in der Vorplanung um ein solches Cabs zu entwickeln. Wir möchten von vorne herein die Barrierefreiheit bei diesem Konzept mitdenken.”
V.l.n.r. Emine Fulya Akbulut Irmak, Benedikt Gladbach, Sören Rahmann (Neue Mobilität Paderborn e.V.), Alexander Bieseke (pro barrierefrei-bad driburg e.V. ) Prof.Dr.Thomas Tröster, Philipp Pabel. (Bis auf Herrn Rahmann sind alle wissenschaftliche MitarbeiterInnen am Lehrstuhl für Leichtbau im Automobil)
Das Schwarmkonzept der Initiative Neue Mobilität Paderborn hat viele Kommunen, wie die unsrige, Unternehmen und Partner in der Region und weit darüber hinaus begeistert. Daraus sind mehrere Anwendungsbeispiele entstanden, die ganz unterschiedliche Ausprägungen und Zielsetzungen verfolgen.
Ein Schwarm von kostengünstigen und energieeffizienten Fahrzeugen (Cabs) schließt sich zu einem Konvoi zusammen. Kurz vor dem Erreichen der individuellen Ziele koppeln sich die Cabs vom Konvoi ab und schwärmen zu den persönlichen Zielpunkten aus.
Uns, als gemeinnützige Selbsthilfegruppe ist es wichtig, dass auch mobilitätseingeschränkte Personen mit Hilfsmittel bei der Beförderung nicht ausgeschlossen werden.
An zentralen Knotenpunkten sollen sogenannte Hubs als Mobilitäts-Energie-Schnittstellen aufgebaut werden. Die Fahrten erfolgen dann individuell nach Bedarf, sollen per App angemeldet werden und verlaufen ohne Unterbrechungen sowie ohne Wechsel des Fahrzeugs vom Start- zum Zielpunkt.
Mit den Menschen im Mittelpunkt soll so eine effiziente Stadt-Land-Anbindung für Arbeit, Wohnen und Freizeit entstehen.
NeMo Paderborn verfolgt
ehrgeizige Ziele
• Der Energieverbrauch pro Kilometer wird erheblich gesenkt
• Die Zielkosten jeder Fahrt liegen deutlich unter denen aktueller Verkehrssysteme
• Die extrem leichten Fahrmodule werden mit minimalen Ressourcen gebaut
• Die Fahrten erfolgen ausschließlich mit nachhaltig erzeugter Energie.