Marcus Klugmann und Alexander Bieseke im Gespräch
Paderborn/Bad Driburg. Am Rande der Eröffnungsfeierlichkeiten des neuen Hauptbahnhofes im Oberzentrum Paderborn und das benachbarte Hotel, besuchte Alexander Bieseke, Beisitzer und Pressesprecher den Geschäftsführer des nph Marcus Klugmann in der Bahnhofstraße in Paderborn.
Zum einen ging es um einen Vorfall vor wenigen Tagen, wo erneut ein Rollstuhlfahrer von einem Busfahrer an der Haltestelle stehen gelassen worden ist. Und das bei starken Minus-Temperaturen in den frühen Morgenstunden. Zuvor war dieser Rollstuhlfahrer in den eigentlichen Bus eingefahren. Dieser fiel jedoch aufgrund einer Türstörung schon bei der Haltestelle “Polizei” aus. Die Fahrgäste wurden gebeten, den Bus wieder zu verlassen und auf den nächsten am Rathaus zu warten.
Mittlerweile hat sich die go on Gesellschaft für dieses Vorgehen ausdrücklich entschuldigt.
Zum anderen ging es schlichtweg um die Busse. Gerade die Überlandbusse wie zum Beispiel die S30 haben einen schlecht erreichbaren Rollstuhlzugang.
Dieses Problem sei bekannt, so Klugmann. Jedoch seien die Fahrzeuge seinerzeit von den Auftraggebern, sprich den Kommunen so geordert worden. Neue kämen erst im Laufe der kommenden Jahre. Bieseke machte deutlich, dass bei neuen Fahrzeugen zwingend mehr Stellplätze für Rollinutzer und Kinderwagen bzw. Rollatoren aufweisen sollten. Der Bedarf würde nicht nur aus demografischen Gründen sondern auch aus umweltpolitischen Gründen steigen. Zumindest wenn man die Mobilitätswende ernst nähme, so Bieseke.
Besonders erfreut zeigt sich Bieseke, dass Go on der Bitte von pro barrierefrei nachkommen und eine Rollstuhlfahrer- und Rollatorenschulung in Bad Driburg durchführen möchte. Diese, um mit allen Interessenten einen sicheren Zu- und Ausstieg in/aus den Bus zu trainieren. Optimal sei eine Planung für das zweite Quartal in diesem Jahr, so go on.
Was macht der Zweckverband?
Der Zweckverband nimmt unter Berücksichtigung der Grundsätze des ÖPNVG NRW insbesondere die nachfolgenden Aufgaben wahr.
• Die Aufgabenträgerschaft für den regionalen ÖPNV in den Kreisen Paderborn und Höxter.
• Die Aufstellung und Fortschreibung des Nahverkehrsplanes einschl. Finanzplan und Investitionsplan im Bereich des ÖPNV.
• Planung, Ausschreibung und Finanzierung des regionalen ÖPNV.
• Die Information und Beratung der Verbandsmitglieder sowie de1wasr Städte und Gemeinden der Kreise Paderborn und Höxter zum Thema ÖPNV.
• Hinwirken auf die Weiterentwicklung des bestehenden Gemeinschaftstarifes und, soweit möglich, einheitlicher Beförderungsbedingungen sowie eines koordinierten Verkehrsangebots.
• Abstimmung der die Verbandsgrenzen überschreitenden Verkehre mit den Nachbaraufgabenträgern.
• Verteilung der Ausbildungsverkehrs-Pauschale nach § 11a des ÖPNV-Gesetzes NRW.
• Aufbereitung und Bewertung aller Investitionsanmeldungen für den ÖPNV aus den Kreisen Höxter und Paderborn zur Vorbereitung der Beratungen beim Zweckverband NWL.
• Vertretung der Interessen der Kreise Paderborn und Höxter im Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) für den SPNV.
Zusätzlich hat sich ein nph-Fahrgast-Beirat am 14. November im vergangenen Jahr gegründet.
Als Bindeglied zwischen den Belangen der Fahrgäste und dem Verbund soll der Fahrgast-Beirat zukünftig Anregungen, Wünsche sowie Kritik von Fahrgästen und Interessengruppen einbringen. Ferner soll der Fahrgast-Beirat den nph über Kundenerfahrungen und Qualität des ÖPNV im Verbundraum informieren. In diesem Zusammenhang soll der Beirat dazu beitragen, die Kundenfreundlichkeit weiter zu optimieren.
Erreichbarkeit des Fahrgast-Beirates
Haben Sie Fragen, Anregungen oder Kritik zum ÖPNV im Hochstift und möchten es dem Fahrgast-Beirat mitteilen? Dann schreiben Sie einfach eine E-Mail an den nph-Fahrgast-Beirat. Dieser kümmert sich anschließend um Ihr Anliegen und wird Ihnen eine Rückmeldung geben.
⚠️ Angemerkt sei, dass das Verbindungs-Gebäude zwischen der Fahrmit-Zentrale und dem roten Backsteinbau in denen sich Schulungsräume befinden aus dem Jahr 2017 trotz Aufzug nicht barrierefrei ist. Das jedoch liegt nicht im Verantwortungsbereich des nph. Aber dazu später mehr. Das konstruktive Gespräch mit Marcus Klugmann fand deshalb im Treppenhaus statt.