Endlich ist der Zugang für Menschen mit Behinderungen zum Lavendelfeld auch ohne Umwege möglich
Höxter/Bad Driburg. Dass die diesjährige Landesgartenschau in unserer Kreisstadt auch und unbedingt für Gäste mit einer Gehbeeinträchtigung eine Reise wert ist, konnte unsere gemeinnützige Selbsthilfegruppe den Verantwortlichen bereits bestätigen. Dazu zählen die barrierefreien Zugänge und rollstuhlgerechten Ausgänge, die selbst mit den größten Rollstühlen durchführbar sind. (TIPP: Unbedingt stets dem äußeren Berreich im Drehkreuz folgen!).
Auch die zahlreichen Toilettenanlagen über das gesamte Gelände, sowohl an der Weser wie auch am Wall, jeweils mit einer großzügigen Rollstuhltoilette sowie einer stabilen Rollrampe davor sind zu begrüßen. Einziges Manko, die Rollstuhltoilette im Remtergarten. Sie dient unfairerweise mal wieder einem “Putzlager und einer Besenkammer”. Dies versperrt Rollstuhlfahrern den benötigten Wendebereich. Die zahlreichen Sitzmöglichkeiten mit und ohne Armlehne auch gelegentlich mit einer Beinablage sind unbedingt begrüßenswert. Genauso wie die barrierefreien Zugänge zu den Laufstegen.
Hier wurde jedoch ein wichtiger Zugang an stark frequentierter Stelle vergessen. Gemeint ist der Zugang zum Holzsteg einmal zum gerade anfangendem Blühen des Lavendelmeers, hinunter zum Weserfestplatz und zum Ausgang am Bahnübergang. Nach mehreren Nachfragen, zuletzt beim inklusiven Kulturevent “So könnte es gehen” wurde nun eine Rampe installiert. Unsere Vorsitzende Ingrid Ernst konnte sich gestern ein eigenes Bild von der Beseitigung einer Barriere überzeugen. Interessant ist die Tatsache, dass nicht nur Gäste mit Gehbeeinträchtigungen davon profitieren sondern auch Familien mit ihren in Mode gekommenen Bollerwagen.
Auch die Möglichkeit, sich im Bedarfsfall vor Ort ein Hilfsmittel vom Rollator über einen Schieberollstuhl bis hin zum Elektrorollstuhl kostenlos ausleihen zu können findet eine große Anerkennung unserer Selbsthilfegruppe. (TIPP: Eine Anmeldung ist von Vorteil)
Seh- und Hörbehinderte nicht berücksichtigt
Jedoch kann auch die Selbsthilfegruppe aus Bad Driburg nicht darüber hinwegsehen, dass gerade an Gäste mit Seh- bzw. Gehörbeeinträchtigungen seitens der Planer nicht gedacht wurde. Bereits bei der Eröffnung der Landesgartenschau 2023 im April hatte unser Sprecher Alexander Bieseke dieses Manko gegenüber den Verantwortlichen und der Presse angesprochen. Hier wäre mit Hilfe neuester digitaler Anwendungsmöglichkeiten, zum Beispiel digitaler Multimediaführungen per nativer oder Progressive Web App einiges möglich gewesen. Zum Beispiel Führungen in Gebärdensprache, Führungen für sehbehinderte oder blinde Menschen oder auch Führungen für Menschen mit körperlichen Behinderungen – sie wären auf einemGerät, bestenfalls dem eigenen Smartphone abrufbar gewesen. Was ein Bochumer Zoo kann, dürften die Macher der Landesgartenschau auch können.