Bürgermeister empfing Selbsthilfegruppe pro barrierefrei
Bürgermeister empfing Selbsthilfegruppe pro barrierefrei
Bad Driburg. Die Selbsthilfegruppe pro barrierefrei – bad driburg war zu Gast bei Bürgermeister Burkhard Deppe. Die Gruppe um ihre Sprecherin Inge Ernst hatte im Dezember um einen Termin zum gemeinsamen Gedankenaustausch gebeten.
Dieser konnte nun im Rathaus wahrgenommen werden. Begleitet wurde Bürgermeister Deppe vom Behindertenbeauftragten der Stadtverwaltung Thomas Cillessen, Dr. Heinz-Jörg Wiegand (Amt für Wirtschaftsförderung), Tiefbauamtsleiter Roland Forner, Bauhofmitarbeiter Markus Knoke und Christiane Seemer (Geschäftsführerin Driburg Therme).
Die Delegation um Inge Ernst bestand aus Anne Bischoff, Isabelle Szczyrba, Stefan Ingram, Jens Mielke, Franz-Josef Middeke und Alexander Bieseke.
Roland Forner stellte zu Beginn anhand einer kurzen Präsentation dar, welche Barrieren bereits seitens der Verwaltung auf Initiative durch unsere SHG im vergangenen Jahr beseitigt werden konnten.
Die Gruppe begrüßt dieses Engagement ausdrücklich und bedankt sich auch für die ausgiebige Zeit, die sich Bürgermeister Deppe für sie nahm. Forner nannte als Kosten für die Absenkungsmaßnahmen einen Quadratmeterpreis von rund 300 Euro. Auf die Frage nach Fördermitteln für die Kommunen durch das Land oder den Bund verwies Forner auf eine oftmals komplexe Antragsstellung, die wiederum Personal binde und so nicht immer wirtschaftlich sei.
Defizite beim Gräflichen Park
Inge Ernst überreichte dem Bürgermeister eine Petition zu Verbesserungsmaßnahmen im Gräflichen Park bezüglich der Barrierefreiheit. Die Gruppe hatte kürzlich eine Exkursion durch den schönen Park absolviert.
Einige im vergangenen Jahr erschiene Artikel der Teutoburger Wald Touristik sorgte nicht nur bei Mitgliedern der Gruppe sondern auch bei Gästen für außergewöhnlichen Unmut. Eine dort oftmals angepriesene Barrierefreiheit ist dort, gerade an wichtigen Punkten des Parks, schlichtweg nicht gegeben, so Inge Ernst in ihrem Statement dem Bürgermeister gegenüber.
Im Zuge der aktuellen Parkthematik zwischen Stadt und Parkbetreiber appelliert sie als Selbsthilfegruppe, diese Faktenlage künftig unbedingt zu berücksichtigen.
Driburg Therme will Möglichkeit der Unterstützung bei Reifenhygiene prüfen
Weiteres Thema war das Thermalbad „Driburg Therme“. Hier wurde erneut darauf hingewiesen, dass es in zumutbarer Nähe zum Haupteingang eine dringende Absenkung des Bordsteines bedarf. Durch die zuletzt verstärkten hygienischen Bestimmungen innerhalb des Barfußbereichs im Bad tun sich bei Nutzern von Rollstühlen und Rollatoren neue Hürden auf. Diese zu beseitigen ist der Gruppe sehr wichtig. So können die Räder der Fahrzeuge zuvor desinfiziert bzw. mit Hüllen überzogen werden. Inwieweit das Badpersonal dazu behilflich sein kann, will der Bürgermeister noch klären, ebenso die Nutzung von E-Rollstühlen durch Patienten, die aufgrund gesundheitlicher Probleme nicht auf einen hausinternen Schieberollstuhl umsteigen können. Hier wird derzeit noch geprüft, inwieweit aufgrund der Elektrik der Rollstühle der Barfußbereich (Bodennässe) ein Sicherheitsrisiko darstellt, so Christiane Seemer.
Unrechtmäßig abgestellte Fahrzeuge auf Gehwegen und vor Absenkungen wurden ebenfalls thematisiert. Sie stellen allzu oft ein großes Hindernis für Rollinutzer, aber auch Eltern mit Kinderwagen da.Eine Automatiktür zum Bürgerbüro wurde ebenfalls thematisiert. Bürgermeister Deppe betonte, dass man seitens der Verwaltung eigene notwendige Modernisierungsmaßnahmen gerne nach hinten schiebt. Allerdings wäre diese Maßnahme überlegenswert.
Ein letzter Punkt betraf das heimische Kino. Die kulturinteressierte Gruppe, die um Teilhabe sehr bemüht ist, schlug vor, im Kinosaal eine kleine Abteilung so umzubauen, dass auch Rollstuhlfahrer im Bad Driburger Kino am Rathaus in den Genuss unterhaltsamer Filme gelangen.