Erste Rolli-Demo in Bad Driburg am 14. September „pro barrierefrei“ bringt Bewegung in die Stadt.

Wir sind startklar – Bilster Berg

Es ist schon ein paar Tage her, dass das Rad erfunden wurde, möglicherweise waren die steinzeitlichen Töpfer die ersten, die das Prinzip der Bewegung um eine Achse nutzten. Rollende Baumstämme wurden zu Schlitten umfunktioniert. Bald rollten die ersten Holzräder, dann die Speichenräder. Ernteerzeugnisse, Baumaterial und Waren konnten leichter und über immer längere Strecken transportiert werden. In Kriegszeiten wurden Waffen und Kriegsgerät beweglicher einsetzbar. Menschen und Tiere nutzte man als Zugmaschinen. Spinnräder und Drehbänke waren die Schlüssel zum technischen Fortschritt.

Es gibt wohl kaum ein Kind, das nicht bereits, bevor es sicher laufen lernt, einen fahrbaren Untersatz nutzt, einen Kinderwagen, ein Mini Auto, einen Trecker, ein Laufrad, und mit zunehmendem Alter umsteigt auf einen Roller, ein Fahrrad, ein Kraftrad und schließlich ein Auto. Mobilität ist in aller Munde.

Das gilt auch für körperlich beeinträchtigte Menschen. Natürlich musste irgendwann ein Erfinder auf die Idee kommen, einen Stuhl auf Rollen zu setzen. König Philipp II. von Spanien konnte sich 1595 einen mit verstellbarer Rücken- und Fußstütze leisten, aber auch jemanden, der ihn in diesem Gefährt anschob. Bei der Wiener Weltausstellung standen Rollstühle als Luxusangebot bereit für Besucher, die mehr sehen wollten, oder für Damen, die in ihren langen Kleidern zu schnell ermüdeten.

Als Krankenfahrstuhl und für alte, gelähmte und (Körper)behinderte Menschen, die mobil bleiben und sich nicht aus der Gesellschaft zurückziehen wollten, wurde der Rollstuhl bald unentbehrlich. Man trieb den Stuhl durch Trippeln, mit der Hand, mit Hebeln und in der Neuzeit bald auch mit Elektromotoren an.

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Welche „Rollis“ am Samstag, dem 14. September ab 10.00 Uhr vom Treffpunkt Am Hellweg 2 („Haltestelle“) durch Bad Driburg rollen, hängt von der Mobilität der Bad Driburger ab. Eingeladen ist alles, was Rollen hat und jeder, der sich darauf fortbewegt.

Rollifahrer, pflegende Angehörige, Schwestern und Pfleger aus den Pflegeeinrichtungen, Kurgäste mit Begleitpersonen und mobile Bürger bewegen sich – hoffentlich bei gutem Wetter – durch die Schulstraße, Pyrmonter Straße und Lange Straße bis zum Rathausplatz, wo der Driburger Brunnen sowie die Fa. Goeken backen Erfrischungen und Snacks bereitstellen.

Diana Deppe, Sprecherin der Selbsthilfegruppe „pro barrierefrei“, und ihre Mitstreiter hoffen auf eine rege Beteiligung und einen lebhaften Gedankenaustausch.

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