SELBSTHILFEGRUPPE HAT EINMAL NACHGEFRAGT

Bad Driburg. Die Selbsthilfegruppe pro barrierefrei – bad driburg e.V. hat Kontakt zur Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen -Lippe (KVWL) in Paderborn aufgenommen. In vielen Gesprächen bei den regelmäßigen Meetings in den vergangenen Monaten kam immer wieder die Frage auf, warum einige Arztpraxen in Bad Driburg für Patienten mit körperlichen Behinderungen immer noch schwer bis gar nicht erreichbar sind?
Besonders auffällig dabei, dass neugegründete Praxen in der Kur- und Badestadt, gerade im Bereich der Psychologie in obere Stockwerke eingezogen sind, die von vielen Patienten mit Behinderungen überhaupt nicht erreicht werden können.

Für Westfalen-Lippe sind vier ärztliche Zulassungsausschüsse und ein Zulassungsausschuss für Psychotherapie zuständig. Die Ausschüsse sind Gremien der gemeinsamen Selbstverwaltung und setzen sich paritätisch aus Vertretern der Ärzte/Psychotherapeuten und Vertretern der Landesverbände der Krankenkassen zusammen.

Die den Ausschüssen zugeordneten Geschäftsstellen mit Sitz in Dortmund nehmen Ihre Anträge entgegen, bearbeiten diese und beantworten Ihre Fragen.

Unser Beisitzer und Pressesprecher Alexander Bieseke hat nun einmal die Bezirksstelle Paderborn aufgesucht und mit dem Leiter Dr. med. Ulrich Polenz das Gespräch gesucht. 

Wichtig war Bieseke einmal aus erster Hand zu erfahren, inwieweit Praxen und ins besondere gerade neu gegründete Praxen der Barrierefreiheit entsprächen müssten, um eine kassenärztliche Zulassung zu erhalten bzw. zu behalten. Dabei betonte er gegenüber Polenz ausdrücklich, dass es der gemeinnützigen Selbsthilfegruppe nicht darum ginge Praxen an einen Pranger zu stellen sondern vielmehr darum zu verstehen, wie die derzeitige rechtliche Einordnung der zunehmenden Problematik in einer immer älter werdenden Gesellschaft vorzunehmen ist. Hier herrscht sehr viel Unwissenheit und Unklarheit. Diese jedoch sei notwendig um im nächsten Schritt als Verein an die Praxen in der Kurstadt heranzutreten. 

Dr. Polenz sicherte der Selbsthilfegruppe zu, diese Fragen zu prüfen und in nächster Zeit zu beantworten. 

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung in Berlin zum Beispiel formuliert in ihrem Ratgeber in Sachen Barrierefreiheit für Praxen folgende Checkliste: 

Ist Ihre Praxis barrierefrei?

Eingangsbereich:

• Sind Hausnummer, Praxisschild und Klingel gut sichtbar?
• Kann die Eingangstür leicht geöffnet werden?
• Kann ein Rollstuhlfahrer hindurchfahren, ohne sich am Türrahmen zu stoßen?
• Wie ist der Zustand des Fußbodens, gibt es Stolperfallen?
• Sind Eingang und Flur hell genug beleuchtet?
• Wo finden Patienten die ersten Sitzmöglichkeiten?
• Bietet die Garderobe genug Platz und ist sie auch für Rollstuhlfahrer erreichbar?
• Gibt es Stock- und Krückenhalter?

Sanitärbereich:
Viele Menschen möchten gleich nach der Ankunft den Sanitärbereich aufsuchen. 

• Ist die Toilette gut gekennzeichnet und schnell zu finden?
• Wie viel Bewegungsfreiheit bietet der Sanitärbereich selbst?
• Können auch Rollstuhlfahrer und kleinwüchsige Menschen das Waschbecken und die Papiertücher zum Hände-Abtrocknen erreichen?
• Lässt sich die Tür im Notfall von außen öffnen?
• Wie hell ist der Raum beleuchtet?

Umgebung & Außenanlage:
• Gibt es am Gebäude Behindertenparkplätze?
• Ist der Weg vom Parkplatz zur Praxis ausgeschildert?
• Wie ist der Weg beschaffen und wird er beleuchtet?
• Gibt es lose Pflastersteine oder Sandflächen, die schwer zu überwinden sind?
• Gibt es Furchen oder Senken, in denen sich bei Regen Pfützen bilden?
•Wie lassen sich solche Barrieren ausräumen?

Und mit genau dieser Frage möchte sich die Selbsthilfegruppe in den kommenden Monaten beschäftigen und mit den Inhaberinnen und Inhaber darüber ins Gespräch kommen.

bezirksstelle-paderborn

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