pro barrierefrei beteiligt sich an Online-Protest

Der heutige 5. Mai – seit Jahren europäischer Protestag für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung

Bad Driburg. Der 5. Mai ist wie in jedem Jahr der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung. Wegen der Corona-Pandemie können viele der geplanten dezentralen Veranstaltungen nicht wie gewohnt stattfinden. Ein Bündnis aus mehreren Organisationen der Behindertenbewegung organisierte daher einen Online-Protesttag:

www.abilitywatch.de 

“Möge die Straße uns zusammenführen
dort, wo keine Mauern sind.
Und auch keine störenden Barrieren
– und wenn doch: Beseitigt sie geschwind!

Und, wenn wir halt gar nichts sehen,
gehe uns die Ampel leicht zur Hand.

Sollte die Sicht mal etwas stören,
weg damit, so schnell es geht, 
damit auch *jene* , die nichts hören,
es nicht wie ein Prellbock mal ergeht.

Und wenn wir am Krückstock gehen,
seien Stolpersteine dort verbannt.

Seien wir alle für mehr Gemeinschaft 
und ein jeder hilfsbereit. 
Denn für mehr Liebe anstatt von Feindschaft 
wird es wieder einmal Zeit.

Und wenn wir nicht aufrecht gehen,
sei der Weg stets breit gebahnt.

Jetzt in Zeiten der Corona-Pause
merkt man erst wie wichtig Freundschaft ist.
Wo ein jeder bleibt zu Hause
auch, wenn er seine Freunde  sehr vermisst.

Und will unser Geist verwehen,
führe man uns feste bei der Hand.

Seien wir alle Segen einander
auch, wenn wir bald auseinander geh’n.
Und denken wir dann noch aneinander
bis wir uns dann einmal wiederseh’n.

Will man uns oft auch nicht verstehen, 
schicke Gott dann mehr Verstand.”

Andreas Gerold 

Auch die Selbsthilfegruppe pro barrierefrei beteiligt sich aktiv an diesen etwas anderen Protesttag. Gerade die aktuelle Situation verschlimmert schon bestehende Barrieren und die Tendenz zu Ausgrenzung und Separation von Menschen mit Behinderungen und chronischen Krankheiten nimmt zu.

Verschiedenste Aktivist*innen und Institutionen kommen zu Wort. Grußworte von Politikern, Menschen mit Behinderungen aus dem In- und Ausland und Musik- & Kulturbeiträge werden gesendet. Neben einigen Überraschungen sind auch Interaktionen geplant, um einen echten Protest zu gestalten! 

Hier gelangen Sie zum Live-Onlineprotesttag ab 13 Uhr

➡️https://maiprotest.de/

Menschen mit Behinderungen seien keine Objekte gesellschaftlicher

Fürsorge, sondern selbst bestimmte Bürgerinnen und Bürger. Durch die Ratifikation der Behindertenrechtskonvention durch den damaligen Bundespräsidenten ist die UN-BRK in Deutschland 2009 zu geltendem Recht geworden. Einige ihrer Vorgaben griffen sofort, andere sollen schrittweise umgesetzt werden. Zu Letzteren zählen etwa die darin enthaltenen Auflagen zum Recht auf Arbeit, Bildung und Barrierefreiheit, so die Veranstalter. 

Aktion Mensch warnt vor Ausgrenzung von Menschen mit Behinderung: ₩„Die Corona-Pandemie offenbart viele Schwachstellen beim Thema Inklusion. Gleichberechtigte Teilhabe und Barrierefreiheit dürfen gerade in einer gesellschaftlichen Ausnahmesituation nicht in den Hintergrund treten“, sagt Christina Marx, Leiterin der Aufklärung bei der Aktion Mensch.

Inzwischen seien zehn Jahre vergangen, so die Veranstalter, in denen Deutschland die Umsetzung vorantreiben konnte. Einiges ist in dieser Zeit erreicht worden, in wesentlichen Punkten fällt der Blick auf die Ergebnisse aber ernüchternd aus. Auch hier in Bad Driburg sind zwar bei Neusanierungen und Umbauten entsprechende Maßnahmen ergriffen worden, so due Selbsthilfegruppe,  allerdings befänden sich in den älteren Wohngebieten z.B. Gehsteige in einem desolaten Zustand. Die Nutzung dieser ist oftmals durchweg für Rollifahrer unnutzbar, sodass auf die Straßen ausgewichen werden muss und dies wiederum für Ärger bei Autofahrer sorgt. 

Die Selbsthilfegruppe chattet jeden Freitag um 18.30 Uhr. Jeder sei herzlich willkommen am Videochat teilzunehmen. Die Zugangsdaten dazu  findet man unter den
Terminen unter www.probarrierefrei.de

Auch gesetzlich vorgeschriebene Mund-Nasentücher können nach telefonischer Anmeldung noch gegen eine freiwillige Spende abgeholt werden, so Inge Ernst, Sprecherin der Selbsthilfegruppe.  

Tel. 01511 24 83 764

online-protesttag

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