Zweiter barrierefreier Rundgang fand wieder Anklang

Bad Driburg. Pünktlich 14 Uhr, waren alle Interessenten am ausgemachten Treffpunkt, dem Rathausplatz. War es im vergangenen Monat der Gräfliche Park, so sollte es diesmal in die Stadtmitte gehen. Gestartet wurde wie gesagt am Rathaus. Bernhard Kornek führte erneut spannende Geschichten rund um Bad Driburg aus. Vom ➡️”Dreizehnlindenbrunnen” am Rathaus wurde gestartet. Dreizehnlinden ist ein Epos von Friedrich Wilhelm Weber, das den Endkampf zwischen Franken und Sachsen, zwischen dem aufblühenden Christentum und dem versinkenden Heidentum im Nethegau schildert. Der Brunnen ist ein Geschenk der Stadt Driburg an Caspar Graf von Oeynhausen-Sierstorpff. Der damalige Besitzer des Gräflichen Bades feierte 1986 seinen 60. Geburtstag. Seine Heimatstadt nahm dies zum Anlass, ihn für seine Verdienste zu ehren und beauftragte den Künstler Werner Klenk aus Oelde mit der Gestaltung eines Brunnens. Am 9. Juli 1988 wurde dieser feierlich eingeweiht.

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Weiter ging es durch die Gräfin-Margarete-Allee mit Zwischenstopp beim Brunnenbetrieb. Weiter ging es barrierefrei unter den Adenauer-Ring her hin zum Glasmuseum in die Schulstraße. 

Das Gebäude des heutigen ➡️ Glasmuseum in der Schulstraße wurde um 1900 von der Stadt erbaut und 1907 eingeweiht. Das ehemalige Wohnhaus diente bis nach dem Zweiten Weltkrieg als Kaplanei der Pfarrkirche St. Peter und Paul bzw. als Wohnsitz des Driburger Vikars, daher wird es von der örtlichen Bevölkerung auch „Alte Vikarie“ genannt. In den 1990er Jahren wurde das Gebäude renoviert und beherbergt seit 2006 – nach einigen Jahren Unterbrechung und Auslagerung des Museums – erneut das Driburger Glasmuseum, welches barrierefrei besichtig werden kann.

Der Backsteinbau mit Fachwerk-Giebeln trägt den Namen des 1989 verstorbenen Glasgroßhändlers (Unternehmen „glaskoch“, Leonardo), Ehrenbürgers der Stadt und maßgeblichen Förderers des Museums, Heinz Koch.

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Weiter ging es zum Platz zwischen ➡️ St. Peter und Paul und der ehemaligen Volksschule. Die neugotische Hallenkirche wurde von 1895 bis 1896 unter der Leitung von Arnold Güldenpfennig aus Sandsteinquadern gemauert. Sie ist mit abgewalmten Quersatteldächern gedeckt. Das Gebäude wurde mit einem ausladenden Querhaus und rechteckigen Chorflankenkapellen ausgestattet. Der Turm mit einer Galerie und aufgesetzten Ecktürmchen steht an der Westseite. Derzeit wird der Glockenstuhl komplett erneuert. Vom Baufortschritt kann sich der Besucher in der Turmkapelle, die ebenfalls barrierefrei erreichbar ist, über einen Monitor informieren. 

Weiter ging es zur Gedenkstelle, die an die deportierten jüdischen Mitbewohner der Stadt erinnert. Hier zeigte Bernhard Kornek noch einmal auf, welche Schicksale sich genau an dieser Stelle einst unter dem Naziregime zugetragen haben. Zum Gedenken an das Schicksal der jüdischen Driburger wurde im Jahre 2009 diese Sandsteinstele mit den Namen der Deportierten aufgestellt. Standort ist der Platz vor dem Haus Nr. 68 (ehemaliges Haus Schiff; auch als „Judenhaus“ bezeichnet) in der oberen Langen Straße. Die Gedenkstätte wurde  vom Bildhauer Herbert Görder gestaltet und initiiert vom damaligen gemeinnützigen Verein “bürgerpunkt”.

Der Schluss der eineinhalbstündigen Führung war an der Infotafel Nr. 3 inmitten im ➡️ Zentrum zwischen Lange Straße und dem in den 70ern gebauten Einkaufszentrum Hellweg. Was einst gebaut wurde und anfänglich prosporierte, verödet heute zunehmend durch immer mehr schließende Geschäfte. Welches Leben hier einst pulsierte, kann man eindrucksvoll an den historischen Bildern auf dieser Infotafel erkennen.

Zum Ausklang traf man sich noch im barrierefreien Stadtcafé. Dieses Stadtcafé verfügt über eine behindertengerechte Toilette.

Für September ist eine gemeinsame Begehung der Schulstraße und des Glasmuseums geplant.

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