ROLLI-DEMO GEGEN BARRIEREN IN GESELLSCHAFT UND ALLTAG IN BAD DRIBURG

Bunte Botschaften: Mit selbst gestalteten Plakaten machten die Teilnehmer der ersten Rolli-Demo in Bad Driburg auf ihre Anliegen aufmerksam. | © Silke Riethmüller

Hürden, Stolpersteine und Barrieren, wie etwa zu hohe Bordsteinkanten, werden unterwegs mit bunter Kreide markiert Bad Driburg. Es kann jeden treffen, jederzeit: Durch Behinderung oder Krankheit, nach einem Unfall oder im Alter nicht mehr selbstständig laufen zu können, auf einen Rollstuhl, ein Elektromobil oder einen Rollator angewiesen zu sein, um mobil zu bleiben. Und dann sind da plötzlich diese Barrieren, in den Köpfen der Mitmenschen und im alltäglichen Leben – auf dem Weg zur Arbeit, in der Arztpraxis, bei Behördengängen oder beim Einkaufen.

„Es gibt einfach immer noch zu viele Hürden für uns Rollstuhlfahrer, auch hier in der Bad Driburger Innenstadt. Es kann nicht sein, dass wir meterweite Umwege über stark befahrene Straßen machen müssen, nur weil der Bürgersteig am Überweg nicht abgesenkt ist – das ist gefährlich und absolut unnötig“, sagt Sabrina. Die 36-Jährige ist mit ihrer Mutter Ulrike zur ersten Rolli-Demo in der Badestadt gekommen. „Ich weiß was es bedeutet, wenn etwas nicht barrierefrei ist. In der heutigen Zeit dürfte es das eigentlich nicht mehr geben“, betont sie. “Selbst öffentliche Einrichtungen sind schwierig“.

„Selbst in öffentlichen Einrichtungen, wie Bahnhöfen oder Hallenbädern, ist es für uns schwierig bis unmöglich, zum Beispiel die Toilette zu benutzen – weil schichtweg keine barrierefreien Sanitäranlagen vorhanden sind“, sagt Diana Deppe (43), eine der Organisatorinnen der Aktion. „Im Stadt-Café der Bäckerei Goeken backen an der Langen Straße gibt es dagegen eine solche Rollstuhltoilette“, nennt Sabrina ein positives Beispiel. „Das sollte überall so sein“, wünscht sich die junge Frau.

Auch deshalb hat die Selbsthilfegruppe pro barrierefrei an diesem sonnigen Samstagvormittag Menschen mit und ohne Behinderung zur Teilnahme an der Rolli-Demo eingeladen. „Um zu zeigen, dass Barrierefreiheit und die ungehinderte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben selbstverständlich sein sollten, und um für mehr Verständnis in der Bevölkerung zu werben“, erklärt Gruppensprecher Stefan Deppe. “Keine Lobby – keine Barrieren“.

„Mit einer so großen Resonanz hatten wir nicht gerechnet“, freut sich Diana Deppe über die fast 50 Teilnehmer, von denen viele bunte Plakate mit Botschaften wie „Ein kleiner Schritt für die Stadt, ein ganz großer für uns“ oder „Keine Lobby – viele Barrieren“ dabei haben. Dann gibt sie den Startschuss und die Demo setzt sich von der Haltestelle am Hellweg in Richtung Schulstraße in Bewegung. 

Hier ein Filmbeitrag von Wolgang Gallus⬇️

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