ENGAGIERTER DANIEL WINKLER ÜBERZEUGT MIT VERSTÄNDNIS FÜR MENSCHEN MIT BEHINDERUNG

Bad Driburg. Beim regulären Treffen der Selbsthilfegruppe pro barrierefrei – bad driburg am 3. Freitag im Monat besuchte Daniel Winkler die Gruppe.

Der zweifache Familienvater hat es sich nicht nehmen lassen, am Abend ins Gespräch mit der aktiven Gruppe rund um das Thema Teilhabe und Barrierefreiheit zu kommen.
Zu Beginn wurden dem Leiter der Bad Driburger Touristik die Probleme innerhalb des Gräflichen Parks geschildert.

Erst vor kurzem hat die Selbsthilfegruppe dem Bürgermeister hierzu eine Dokumentation überreicht. Vorran sind es die Probleme

• der fehlenden Beschilderung auf Toiletten innerhalb des Parks,

• die teilweise abhängige Oberfläche bei den Wegen und

• die fehlende barrierefreie Zugänglichkeit der Trinkhalle und des Behinderten WCs.

Hier zeigte Winkler genauso Verständnis, wie bei dem Thema Barrierefreiheit während öffentlicher Veranstaltungen. Als Beispiel seien die „Versorgungsbrücken“ über die Feststraßen genannt. Unter diesen Brücken laufen die Wasser- und Stromleitungen für die Schausteller. Die erst kürzlich angeschafften „Überfahrschutzbrücken“ sorgten zwar für Schutz für Kabel und Schläuche stellen aber gleichzeitig eine weitere erhebliche Barriere für Rollstuhlfahrer, Rollatorennutzer oder Menschen mit Kinderwagen dar. Hier würden langsam ansteigende Versorgungsbrücken für massive Erleichterung beim Besuch von Veranstaltungen wie Open Air-, Frühjahrs-, Herbst- und Weihnachtsmärkte für Menschen mit Behinderungen sorgen.

Eine Teilnehmerin berichtete von einer Begebenheit in ihrem Dorf, wonach Sie als Rollstuhlfahrerin bei der Sanierung einer öffentlichen Einrichtung zu Rate gezogen wurde. So konnten bereits im Vorfeld erhebliche Kosten für einen eventuell später stattfindenden barrierefreien Umbau eingespart werden.

Daraufhin bekräftigte eine weitere Teilnehmerin die Forderung nach einem Behindertenbeirat, der bereits im Vorfeld bei Planungen von Veranstaltungen oder Einrichtungen Rat gebend zur Verfügung stehen würde.

Winkler wies auch auf die Finanzierungsfrage hin. „Letztlich belastet jede Maßnahme das Budget, welches dieses Jahr nach langer Zeit erstmals um 80 000 Euro auf nun 380 000 Euro erhöht wurde.“

Hier zeigte die Gruppe durchaus Verständnis, dass nicht jede notwendige Maßnahme sofort umzusetzen sei. Aber allein beim Thema „Kabelbrücken“wurde der Vorschlag unterbreitet, als Selbsthilfegruppe Spenden z.B. von Unternehmen zu sammeln. Dies könne zum Beispiel aber nur dann geschehen, wenn genau diese bereits im Vorfeld in die Planungen mit einbezogen würde.

Lebhafte Diskussion am runden Tisch

Ebenso wurde das Thema Umgang mit behinderten Menschen in der Driburg Therme als touristische Einrichtung erörtert. Zwar betonte Daniel Winkler, dass er als Geschäftsführer der Bad Driburger Touristik nicht dafür zuständig sei, er aber im Zuge der Planung um die Erweiterung der Therme um ein Hotel mit angrenzendem Parkhaus involviert sei. Und er dieses Thema, Umgang mit behinderten Menschen, gerne einmal in diesem Kreis zur Sprache bringen will.

Mir ist jeder Gast der Stadt sehr wichtig und ich möchte, dass er zufrieden die Stadt verlässt.” so Daniel Winkler der Selbsthilfegruppe gegenüber.

Während ein Fall innerhalb der Driburg Therme derzeit justiziabel aufgearbeitet wird, berichtet die Selbsthilfegruppe von einem Vorfall, der ihr berichtet wurde, nachdem eine Rollstuhlfahrerin und ihre Begleitung seitens eines Bademeisters aufgrund eines persönlichen Missgeschick massiv angegangen wurde.

Es hapert allzu oft am lösungsorientierten Gespräch. All dieses sei nicht geeignet Gäste in die Driburg Therme zu locken, so die Selbsthilfegruppe.

Die Therme sei zwar mit dem Siegel für Barrierefreiheit ausgezeichnet, lebt diese aber oftmals in Form von Unverständnis gegenüber einigen ihrer Gäste nicht.

Ein Teilnehmer berichtete von einem Bericht der Presse aus 2016, wonach ein Freizeitpark es einem blinden Gast untersagt hat, die Achterbahn zu nutzen. Als Grund nannte diese, dass im Falle einer Störung der Fahrgondel, die Fahrgäste der Anlage diese über Nottreppen verlassen müssten. Und das wäre für Blinde offenbar nicht möglich.

„Durch die Behindertenkonvention ist es keine Frage mehr, ob man Gleichberechtigung möchte oder das zu anstrengend ist. Gleichberechtigung ist ein Recht!“ 

Hier vergaß man jedoch an die Menschen mit Gehstock, mit Kletterangst oder mit anderweitigen Beeinträchtigungen zu denken. Demnach müsste zuvor ein intensiver Eignungstest vor Nutzung eines Fahrgeschäftes stattfinden. Dieser wäre natürlich gar nicht umzusetzen.

Daniel Winkler begrüßt das Vorhandensein dieser Selbsthilfegruppe unbedingt und sicherte zu, mit dieser auch in Zukunft weiterhin gerne in Kontakt zu bleiben.

Als Selbsthilfegruppe haben wir einen äußerst engagierten Touristik Chef wahrgenommen, bei dem es leicht fällt, sein vollkommenes Verständnis gegenüber Menschen mit Behinderungen abzunehmen“,so Ingrid Ernst, Vorsitzende der Selbsthilfegruppe. 

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